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Die Rednerinnen und Redner der heutigen Grundstein-legung (v.l.n.r.): Anna Baumann, Regula Hürlimann, Markus Schmid, Walter Stählin, Ivan Marty
26. April 2022

Grundsteinlegung für das neue Besucher-Projekt

Die Baugrube für das Besucher-Projekt mit dem neuen Tierpark-Eingang ist beachtlich – heute fand die offizielle Grundsteinlegung statt.

Seit Ende Oktober 2021 ist der Eingang zum Natur- und Tierpark Goldau nicht mehr an der Parkstrasse 40. Kurz nach der Eröffnung des Provisoriums an der Steinerbergstrasse ging auch schon der Abbruch der alten Gebäude los. Mitte November 2021 starteten die Aushubarbeiten – die grosse Herausforderung sind die Zeitzeugen des Goldauer Bergsturzes, die grossen Felsblöcke. Der Felsanteil des Untergrundes liegt bei 30-45%, die Beurteilung nach einem geologischen Gutachten ging von einem Anteil von 20-30% aus. Dementsprechend zeitaufwändig sind die Arbeiten: Bisher wurden 3’980 m3 Fels gesprengt und 9’500 m3 Material ausgehoben.

Aktuell laufen auf der Baustelle die Baumeisterarbeiten der Untergeschosse des Wohnhauses, welches durch einen Investor gebaut wird, sowie Aushubarbeiten für den eigentlichen Tierpark-Eingang und die Tierpark-Verwaltung. Die Eröffnung des Gesamtprojektes ist auf den Herbst/Winter 2023 geplant.

Feierliche Grundsteinlegung
An der heutigen Grundsteinlegung waren Beteiligte sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stiftungen anwesend, die das Projekt mitfinanzieren und damit den Bau ermöglichen. Die Veranstaltung startete mitten auf der Baustelle, was für eine imposante Kulisse sorgte.

Nach der Begrüssung durch den Präsidenten der Stiftung Natur- und Tierpark Goldau, Walter Stählin, sprach Ivan Marty von der marty architektur ag über die Architektur und Gestaltung des Projektes. Im Anschluss kam der Gesamtprojektleiter Tierpark, Markus Schmid von der martin Lenz ag, zu Wort und informierte über die Baustelle mit ihren besonderen Herausforderungen. Abgerundet wurde das Programm durch Regula Hürlimann, Präsidentin der Stiftung Bergsturzmuseum sowie durch Anna Baumann, Direktorin des Natur- und Tierparks Goldau.

Im Rahmen der Grundsteinlegung wurde eine Kiste mit Fotografien der anwesenden Personen gefüllt, welche bald unter der Bodenplatte des Eingangsbereiches eingebaut wird.

Durchdachtes Gesamtprojekt
Um den Besucherbereich attraktiver zu gestalten, hat der Natur- und Tierpark Goldau entschieden, den gesamten Bereich mit einem neuen und zeitgemässen Gebäudeensemble zu ergänzen. Die einladende Eingangssituation soll auf die lokalen Gegebenheiten eingehen, den Eingang des Tierparks von weitem sichtbar machen, sowie die Verkehrssicherheit verbessern.

Um eine bestmögliche Lösung für dieses Vorhaben zu finden, fand ein Architektur- und Investorenwettbewerb statt. Dabei hat die marty architektur ag mit dem Investor DUB Verdi Immobilien GmbH den Zuschlag für die Neugestaltung erhalten.

Die Überbauung umfasst insgesamt vier Teilprojekte: den Neubau der Besucherhalle, das Verwaltungsgebäude, das sechsgeschossige Wohngebäude sowie die vorgelagerte Piazza entlang der Parkstrasse. Die wiederholte Gesamtbetrachtung über alle Teilbereiche war dabei ein wichtiger Teil des Gestaltungsprozesses. Einerseits konnten bauliche Synergien genutzt werden, wie etwa das gemeinsam genutzte Untergeschoss für Verwaltungs- und Wohngebäude, andererseits konnte dadurch eine ruhige und einheitliche Gestaltung über alle drei Bauwerke erzielt werden. Die Tragkonstruktion der drei Gebäude wird primär in Holzbauweise erstellt. Bei der Materialisierung des Bauvorhabens will man sowohl Aussen wie auch im Innenbereich bewusst mit natürlichen, ökologischen Bauprodukten aus der Umgebung, wie Schweizer Holz oder Nagelfluh arbeiten.

Moderne Architektur mit Lokalbezug
Das neue Herzstück des Tierpark-Eingangs bildet die eingeschossige, überhohe Besucherhalle. Die Materialien wie auch die Formgebung der Halle wurden vom lokalen Landschaftsbild abgeleitet. Die auffallende Freiform soll die Neugierde der Besucher bereits von weitem wecken. Inspiriert vom Bergsturz Goldau und dem Natur- und Tierpark Goldau, besteht das Grundvolumen aus drei grossen, sich aneinanderfügende, organische Freiformen, welche die Besucherhalle zugleich in ihre drei unterschiedlichen Hauptnutzungen unterteilt: die Eingangshalle, den Zauberwald sowie das Bergsturzmuseum. Die vorwiegend transparente Fassadengestaltung der Besucherhalle ermöglicht bereits erste Einblicke von der Piazza auf die Tierwelt und verbindet das Dorf mit dem Parkinnern. Das auffallend geformte Hauptdach nimmt die Eigenheiten der wilden, natürlichen Topografie auf und überspannt zugleich die drei Aufenthaltsbereiche.

Das Verwaltungsgebäude zeichnet sich durch seinen ruhigen Grundriss aus. Im Erdgeschoss besitzt der Bau eine mehrheitlich geschlossene Fassade, die durch eine transparente Verbindung zum Wohnhaus hin ergänzt wird. Über dem massiv wirkenden Sockelgeschoss wird der zweigeschossige Kubus von holzigen, vertikalen Lamellen umhüllt. Diese frei angeordneten Elemente dienen nicht nur der Gestaltung der beiden Geschosse, sondern ebenfalls als Sicht- und Sonnenschutz der dahinterliegenden Büroräumlichkeiten.

Die grosszügige und autofreie Piazza bietet den Besucherströmen genug Platz zum Verweilen und dient zugleich als Begegnungszone für Gross und Klein. Südlich der Piazza befinden sich angrenzend zum Restaurant diverse Aussensitzplätze für den Sommerbetrieb. Für die An- und Abfahrt sind eine sogenannte Kiss and Ride Zone wie auch Kurzeitparkplätze für Besucher mit Handicap sowie grössere Besuchergruppen in Bussen angedacht. Durch das Bauvorhaben soll entlang der Parkstrasse eine zum Verweilen einladende Begegnungszone, wie auch ein attraktiver und grosszügiger Ankunftsort in den Tierpark geschaffen werden.

Die markante Gebäudeecke des Wohnhauses zur Piazza hin sorgt für einen klaren Auftakt zum Dorf und hilft zudem die Signalisierung des Tierpark-Eingangs zu verbessern. Die horizontal gegliederte Fassade ist zweiseitig, geschossweise abgestuft und bildet so eine städtebauliche Annäherung an die bestehende Bebauungsstruktur rund um den Tierpark. Im offen gestalteten Erdgeschoss sind neben dem grosszügigen Eingangsbereich das Restaurant und die Ausgangshalle inklusive Tierpark-Shop untergebracht. Das Wohngebäude beinhaltet insgesamt 29 Mietwohnungen und deckt ein Spektrum von 1 bis 4.5 Zimmer-Wohnungen ab. Durch den jeweiligen Rückversatz pro Geschoss bietet jedes der fünf Wohngeschosse einen diversen Mix an Wohnungen an. Umlaufende Fensterfronten sorgen für helle Innenräume und lassen den Übergang von Wohn- und Aussenraum beinahe verschwinden. Für eine spannende Fassadengestaltung und zum Schutz vor Einblicken werden strukturierte Holzbrüstungen vorgehängt. Die Vermietung der zum Teil möblierten Wohnungen wird ab dem Frühling 2023, mit Bezug im Herbst 2023 durch DUB Verdi Immobilien GmbH gestartet.

Informationen zum neuen Tierpark-Eingangsbereich finden Sie HIER.

 

Die Rednerinnen und Redner der heutigen Grundstein-legung (v.l.n.r.): Anna Baumann, Regula Hürlimann, Markus Schmid, Walter Stählin, Ivan Marty

Die Rednerinnen und Redner der heutigen Grundstein-legung (v.l.n.r.): Anna Baumann, Regula Hürlimann, Markus Schmid, Walter Stählin, Ivan Marty

Der neue Tierpark-Eingang soll im Herbst/Winter 2023 eröffnet werden.

Der neue Tierpark-Eingang soll im Herbst/Winter 2023 eröffnet werden.