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Krachende Hörner und springende Böcke
Die Alpensteinböcke im Natur- und Tierpark sind im wahrsten Sinne «wie wild» am brunften. Die männlichen Tiere liefern sich mit ihren riesigen Hörnern lautstarke und kraftvolle Rangkämpfe.
Auch wenn bei den Steinböcken die Hauptbrunftzeit jeweils im Dezember ist, kann man die Paarhufer im Tierpark Goldau momentan bei ihren imposanten Kämpfen beobachten. Aktuell besteht die Gruppe aus 15 Tieren, darunter sind 8 männliche Böcke, die in der Brunftzeit um den besten Zugang zur Gruppe kämpfen und um die Geissen buhlen. Dabei gehen sie oft hintereinander her, treiben und stossen sich gegenseitig und messen ihre Kräfte. Die Kämpfe zwischen den Steinböcken können heftig ausfallen: Die Tiere rammen ihre Schädel zusammen, wobei die Hörner laut krachen und auch einmal Spuren hinterlassen können.
Horn ist nicht gleich Geweih
Nicht nur die männlichen Steinböcke besitzen Hörner: Im Vergleich zu den Männchen sind die weiblichen Tiere, die Steingeissen, zierlicher und ihre Hörner werden lediglich rund ca. 35 Zentimeter lang. Bei männlichen Tieren können die Hörner bis zu einem Meter lang werden. An den Jahrringen auf der Hinterseite des Hornes kann übrigens das Alter des Tieres erkannt werden.
Der Kopfschmuck der Alpensteinböcke ist – anders als beim Hirsch – nicht aus Knochen, sondern aus Horn. Die Hörner werden im Unterschied zum Geweih nicht abgeworfen, sondern wachsen ein Leben lang und sind nicht verzweigt. Das Horn beginnt schon bei den Katzen (Jungtiere) zu wachsen und wird im Laufe des Lebens immer grösser.
Das Horn besteht aus Keratin wie Fingernägel und Haare des Menschen oder Federn der Vögel. Es ist bis auf den Hornansatz totes und unempfindliches Material, was die heftigen Kämpfe erst möglich macht. Das Horn ist aber nur die äusserste Hülle des gesamten Kopfschmuckes. Im Inneren des Horns sitzt ein gut durchbluteter und von Nerven durchzogener Knochenzapfen. Dieser ist im Gegensatz zum äusseren Hornteil sehr schmerzempfindlich und blutet bei Verletzungen stark.