Im Herbst finden unsere Sikahirsche und Mufflons wieder viel Laub und Nüsse zum Fressen. Deswegen wird der Futterverkauf für die nächste Zeit reduziert. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Bartgeier

Der «König der Lüfte» war anfangs des 20. Jahrhunderts in den Alpen ausgerottet.

Bartgeier
Bartgeier

Bartgeier
GYPAETUS BARBATUS

Mit einer beeindruckenden Spannweite bis zu drei Metern und fünf bis sieben Kilo Gewicht ist der Bartgeier die grösste Brutvogelart der Alpen und übertrifft sogar den Steinadler. Der grösste einheimische Vogel frisst nur Aas und Knochen. Bartgeier brüten im Winter: Durch Fallwild ist genügend Nahrung für die Jungvögel garantiert, wenn diese ab Ende Februar schlüpfen.

Im 19. Jahrhundert wurden die Bartgeier in Schauergeschichten als Räuber von Lämmern und Kleinkindern verunglimpft und als «Kindstöter» oder «Lämmergeier» bezeichnet. Die Menschen bejagten die Vögel unerbittlich. Zusätzlich fehlten im Wald und in den Bergen die Wildtiere, was zu Nahrungsknappheit bei den Vögeln führte. 1885 brüteten die letzten Bartgeier in der Schweiz im Kanton Graubünden. Anfangs des 20. Jahrhunderts war der majestätische Vogel in den Alpen ausgerottet.

Nach rund 100 Jahren ohne Bartgeier in der Schweiz kam die Kehrtwende in den 80er Jahren. Zoos und Tierparks starteten die Nachzucht der Vögel mit dem Ziel, diese wieder zurück in die Natur zu bringen.  Der Natur- und Tierpark Goldau ist an diesem sehr anspruchsvollen und auch finanziell aufwändigen Projekt federführend beteiligt. Seit dem Start des Projekts sind schon über 230 junge, in Zoos geschlüpfte Bartgeier ausgesetzt worden, davon 14 vom Natur- und Tierpark Goldau (Stand September 2018).

Der Bartgeierbestand hat sich seither positiv entwickelt. Die ausgewilderten Vögel wurden sesshaft und begannen nach dem Erreichen der Geschlechtsreife Paare zu bilden. 2017 schlüpften in der Schweiz 13 Vögel in freier Wildbahn. Mittlerweile leben in der Schweiz wieder genügend Vögel, damit die Tiere ohne Hilfe der Menschen überleben können. Weitere Auswilderungen dienen im Moment dazu, die genetische Vielfalt zu stärken. Die Wiederansiedlung der Bartgeier ist eine Erfolgsgeschichte des Tier-, Arten und Naturschutzes.

Im Natur- und Tierpark Goldau finden Sie die Bartgeier gegenüber dem Wildschweingehege, wo die Vögel zusammen mit den Schneehasen und den Alpensteinhühnern eine begehbare Voliere bewohnen. Mehrere Tiere befinden sich zudem in einer für Besuchende nicht zugänglichen Zuchtstation.

 

Informationen zur Erhaltungszucht und Wiederansiedlung finden Sie hier auf unserer Seite sowie ebenfalls im Zootier-Lexikon.