Habichtskauz
Strix uralensis

Der Habichtkauz ist mit einer Flügelspannweite von mehr als einem Meter eine der grössten Eulen in Europa. Mit dem Habicht sind die Eulen nicht verwandt – im Flug erinnert ihr Federkleid wegen den breit gebänderten Schwanzfedern an den Greifvogel. Einen zweiten Bezug zum Habicht haben die Eulen, da sie gerne die alten und verlassenen Horste des Habichts als Brutstandort weiternutzen. Der Kauz wie auch der Greifvogel mögen nämlich ähnliche Lebensräume wie offene Wälder. Der Habichtkauz sucht in diesen offenen Waldlandschaften vor allem nach Wühl- und Spitzmäusen, seiner Hauptmahlzeit. Er kann aber auch grössere Vögel wie Schwarzspecht, Eichelhäher oder Haselhuhn erbeuten.

Steht kein verlassener Horst eines Greifvogels als Brutstandort zur Verfügung, nutzen die Käuze gerne hohle Baumstämme oder bei knappem Totholzangebot im Wald auch vom Menschen dargebotene Nistkästen.

Beim Habichtskauz findet die Brut im Winter statt. Nur das Weibchen wärmt die Eier mit ihrem Gefieder. Es verlässt die Höhle dieser ersten Phase der Brut auch bei Störungen durch Menschen oder Säugetiere nicht und lässt sich manchmal sogar am offenen Nest einschneien. Die Jungvögel schlüpfen nach rund einem Monat und werden von den Eltern permanent mit Nahrung versorgt. Wie bei vielen anderen Eulenarten verlassen die Jungvögel das Nest, bevor sie flugfähig sind und klettern als sogenannte Ästlinge auf Baumstämme. Sie werden weiter von den Eltern gefüttert und sind erst mit rund vier Monaten selbständig.

Die Habichtskauz-Eltern sind bekannt für ihre Wehrhaftigkeit. Sie verteidigen ihren Nachwuchs äusserst rabiat und greifen auch Wanderer oder Kühe an, die zufällig den Jungvögeln zu nahekommen.

Im Natur- und Tierpark finden Sie die Habichtskäuze in der begehbaren Eulenvoliere, wo sie ein eigenes Abteil haben. Der Natur- und Tierpark Goldau ist am internationalen Programm für die Habichtskauz-Zucht angeschlossen.

Weitere Informationen zum Habichtskauz gibt es im Zootier-Lexikon.