Schwarzes Alpenschwein

Das Alpenschwein war in der Schweiz ausgestorben – dass es die Rasse noch gibt, grenzt an ein Wunder.

Alpenschwein
Schwarzes Alpenschwein
Nachwuchs bei den Schwarzen Alpenschweinen

Schwarzes Alpenschwein
SUS SCROFA DOMESTICUS

Vor über 100 Jahren gab es im Alpengebiet eine grosse Zahl von berggängigen Schweinerassen, die man wegen ihrer schwarzen oder gefleckten Farbe unter dem Namen «Schwarze Alpenschweine» zusammenfasste. Beim Alpenschwein handelt es sich um eine kleine bis mittelgrosse Schweinerasse mit langen, kräftigen Beinen und kurzem Rumpf. Durch ihren leichten, kräftigen Körperbau sind die Alpenschweine für die Bergweide geschaffen. Dank ihrer dunklen Färbung sind sie nicht sonnenbrandgefährdet und können – im Gegensatz zu modernen Rassen – ganztags draussen sein. Ihre Anspruchslosigkeit und Robustheit eignet sich für extensive Freiland‐Haltung im Berggebiet. Mit ihrem Wühlen bekämpfen sie Placken/Ampfern und lockern von Rindern verdichtete Lägerfluren. Sie sind nicht nur ein Kulturgut, sondern auch ökologisch interessant.

Die urtümlichen Schweinerassen wurden im Verlauf der Zeit von fremden Leistungsrassen verdrängt. Bis vor rund vierzig Jahren überlebten am Splügen und am Lukmanier Reste der alten Bündner Schweine – als ProSpecieRara in den 80er-Jahren auf die Suche nach den Tieren ging, waren aber auch diese letzten Vertreter verschwunden und somit die Tierart in der Schweiz ausgestorben.

Es grenzt an ein Wunder, dass 2013 im Veltlin noch letzte Reste der Schwarzen Alpenschweine entdeckt wurden. Das alpine Netzwerk «Pro Patrimonio Montano», welches sich grenzüberschreitend um den Erhalt für die Berglandwirtschaft wichtiger Ökotypen alter Rassen einsetzt, übernahm die Weiterzucht der Tiere. Mittlerweile konnte wieder ein Bestand von über 40 Zuchtgruppen aufgebaut werden, auch dank dem Fund von zwei weiteren alpinen Reliktpopulationen. Diese drei Herkünfte bilden nun den Gen-Pool, der zur Inzuchtvermeidung nötig ist.

Unsere Schwarzen Alpenschweine leben im Grosswijer-Hof.

 

Informationen zur Erhaltungszucht und Wiederansiedlung finden Sie hier.