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07. November 2024

Neue Braunbären im Natur- und Tierpark Goldau eingezogen

Der Natur- und Tierpark Goldau freut sich, über zwei neue Braunbärinnen. Die beiden Tiere sind nach einer langen Reise aus Tiflis, bei uns eingetroffen. Sie gehören zur gefährdeten Unterart der syrischen Braunbären und werden im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) zum Erhalt ihrer Art beitragen.

Seit dem Tod der Bärin Maya im Jahr 2023 lebte der syrische Braunbär Takis allein in der grosszügigen Wolf-Bären-Anlage des Natur- und Tierparks. Mit den beiden Neuankömmlingen aus Georgien, die in der Auffangstation des Zoos Tiflis gepflegt wurden, hat er nun Gesellschaft bekommen.

Herkunft und Geschichte der Bärinnen

Dalia wurde als Jungtier in einem Dorf am Schwarzen Meer als Haustier gehalten, bis sie zu gross war und man sie in die Auffangstation brachte. Über das Schicksal ihrer Mutter ist wenig bekannt, doch vermutlich fiel sie illegaler Wilderei zum Opfer.

Tamar wurde in einem ungeeigneten kleinen Zoo geboren, nachdem ihre Eltern aus der Wildnis dorthin gebracht worden waren. Später kam sie ebenfalls in die Obhut des Zoos Tiflis, da die Haltungsbedingungen im ursprünglichen Zoo nicht artgerecht waren.

Da beide Bärinnen aufgrund ihres Alters und der früheren Haltung an den Menschen gewöhnt sind, ist eine Auswilderung nicht möglich. Der Natur- und Tierpark Goldau bietet ihnen nun in der goldauer Bergsturzlandschaft ein neues artgerechtes Zuhause.

Genetische Bestimmung der Unterart

Bevor der Transfer der Bärinnen nach Goldau organisiert werden konnte, war eine aufwendige Analyse zur genauen Bestimmung der Unterart erforderlich. Um eine Vermischung verschiedener Braunbären-Unterarten zu verhindern, wurden Haarproben der Tiere an ein Labor in Hongkong gesendet, und die Ergebnisse im Senckenberg Institut in Deutschland analysiert. Erst nach dieser Bestätigung konnte der logistisch anspruchsvolle Transport mit Unterstützung der Mitarbeiter des Zoos Tiflis durchgeführt werden. Der syrische Braunbär gilt als eine der kleinsten Unterarten des Braunbären und ist bekannt für die helle Fellfarbe vieler Individuen.

Eingewöhnung in Goldau

Tamar und Dalia werden nach ihrem Transport zunächst getrennt und in Ruhe ihre neue Anlage erkunden. Da die beiden Bärinnen sich jedoch bereits aus Tiflis kennen, ist geplant, sie schon bald wieder zusammenzuführen. Ein Treffen mit dem männlichen Bären Takis ist hingegen erst zur nächsten Paarungszeit im kommenden Jahr vorgesehen. Bis dahin können sich die drei Bären durch den Zaun hindurch aneinander gewöhnen.

Die Vergesellschaftung mit den Wölfen wird voraussichtlich reibungslos verlaufen, da beide Bärinnen bereits Erfahrung im Zusammenleben mit Wölfen haben.

Wichtig für den Artenschutz

Neben der Bildung, Forschung und dem Naturschutz ist der Artenschutz die wichtigste Aufgabe eines modernen Tierparks. So ist der Natur- und Tierpark Goldau in vielen internationalen Zuchtprogrammen aktiv, unter anderem in dem neu gegründeten Erhaltungszuchtprogramm für syrische Braunbären. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet wie dem Kaukasus, der Osttürkei oder dem Iran ist die Unterart gefährdet. In Syrien ist der Braunbär wahrscheinlich schon ausgestorben.

 

Die Bärin «Tamar» in ihrem altenZuhause in Georgien.

Die Bärin «Tamar» in ihrem alten Zuhause in Georgien.

Die Bärin «Dalia» in ihrem altenZuhause in Georgien.

Die Bärin «Dalia» in ihrem alten Zuhause in Georgien.