Wisent

Artenschutz

Natur- und Tierpark Goldau mit einer Mission

Zoos sind längst mehr als Orte, an denen Tiere gezeigt werden – sie spielen eine entscheidende Rolle im weltweiten Natur- und Artenschutz. Als Mitglied der European Association of Zoos and Aquaria EAZA und der World Association of Zoos and Aquaria WAZA ist der Natur- und Tierpark Goldau lokal und international vernetzt und wirkt als Zentrum für Artenschutz, Naturschutz und Forschung sowie als Umweltbildungsinstitution.

Schutz für bedrohte Arten: das EAZA Ex-situ-Programm

Das EAZA Ex-situ-Programm, kurz EEP genannt, ist ein Beispiel dafür, wie moderne Zoos und Tierparks bedrohten Tierarten helfen, zu überleben.

Ein EEP ist ein internationales Zuchtprogramm, das von der EAZA organisiert wird. Ziel ist es, stabile und genetisch vielfältige Tierpopulationen in menschlicher Obhut (Ex-situ), wie Zoos und Tierparks, aufzubauen. Dadurch können Arten vor dem Aussterben bewahrt werden – sei es, um sie langfristig in ihrem natürlichen Lebensraum (In-situ) wieder anzusiedeln oder um eine Reservepopulation für die Zukunft zu schaffen. Der Natur- und Tierpark Goldau wirkt bei 15 EEPs mit und koordiniert das EEP für den Alpensteinbock.

Mehr als Zucht

Neben der Zucht leisten EEPs einen wichtigen Beitrag zur Forschung. Durch das Studium der Tiere in Zoos lernen wir, wie wir sie besser schützen können – sowohl in menschlicher Obhut als auch in der Natur. Ist ein Lebensraum in der Wildnis wieder ausreichend geschützt, können Tiere aus dem EEP in die Natur zurückgebracht werden. Der Natur- und Tierpark Goldau leistet bedeutende Arbeit bei verschiedenen Wiederansiedlungsprojekten. Zudem setzen wir uns neben der Artenvielfalt mit unseren Naturförderungsprojekten auch für die Lebensraumvielfalt ein. Durch unser breites Bildungsangebot sensibilisieren wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene in weiteren naturrelevanten Themen und leisten einen nachhaltigen Beitrag für die Welt von morgen.

Gemeinsam für die Artenvielfalt

Erhaltungszuchtprogramme wie das EEP und Wiederansiedlungsprojekte sind grossartige Beispiele dafür, wie Zoos zusammenarbeiten, um bedrohte Tierarten zu retten. Mit Ihrem Besuch im Natur- und Tierpark Goldau unterstützen Sie diese wichtigen Projekte und helfen, die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten zu bewahren. Danke, dass Sie Teil dieser Mission sind!

Der Natur- und Tierpark Goldau beteiligt sich mit 15 Tierarten an dem EAZA Ex-situ-Programm (EEP):


Alpengämse
Rupicapra rupicapra

Alpenkrähe
Phyrrhocorax phyrrhocorax

Alpensteinbock
Capra Ibex

Auerhuhn
Tetrao urugallus


Bartgeier
Gypaetus barbatus

Eurasischer Luchs
Lynx lynx

Habichtskauz
Strix uralensis

Rothalsgans
Branta ruficollis

Schwarzstorch
Ciconia nigra

Syrischer Braunbär
Ursus arctos syriacus

Waldrapp
Geronticus eremita

Wisent
Bison bonasus

Wolf
Canis lupus

ProSpecieRara

Nicht nur Wildtiere brauchen Unterstützung! Der Natur- und Tierpark Goldau setzt sich auch ein für den Erhalt seltener Nutztierrassen, dies in Zusammenarbeit mit dem Verein ProSpecieRara.

Appenzeller Spitzhauben Huhn
Gallus gallus domesticus

Bündner Oberländer Schaf
Ovis gmelini aries

Evolèner Rind
Bos primigenius f. taurus

Schwarzes Alpenschwein
Sus scrofa domesticus

Schweizer Dreifarben Kleinschecken
Orytolacus cuniculus f. domestica

Wiederansiedlungsprojekte

Der Natur- und Tierpark Goldau wirkt bei diversen Wiederansiedlungsprojekten als Partner oder als wichtiger Unterstützer für den Schutz und Erhalt bedrohter Tierarten mit.

  • Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen

    Dank der Auswilderung von Vögeln, die in Zoos geschlüpft sind, ist der Bartgeier nach seiner Ausrottung 1913 in den Alpenraum zurückgekehrt.

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  • Waldrapp

    Wiederansiedlung des Waldrapps in Mitteleuropa

    Das Artenschutzprojekt LIFE+12 mit dem Folgeprojekt LIFE20 bringt den im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Waldrapp als Brutvogel nach Mitteleuropa zurück.

    Mehr zum Wiederansiedlungsprojekt
  • Steinkauz

    Wiederansiedlung des Steinkauzes in Deutschland

    Seit dem Jahr 2011 werden im Wiederansiedlungsprojekt im Naturpark Nuthe-Nieplitz in Deutschland Steinkäuze ausgewildert.

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  • Habichtskauz sitzt auf einem Ast in der neuen Eulen- und Kolkrabenvoliere

    Wiederansiedlung des Habichtskauzes in Österreich

    Seit 2009 läuft in Österreich ein Wiederansiedlungsprojekt, um den dort Mitte 20. Jahrhundert ausgestorbenen Habichtskauz dorthin zurückzubringen.

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  • Wisent

    Wiederansiedlung des Wisent in Osteuropa

    Anfang des 20. Jahrhunderts war der Wisent in der freien Wildbahn ausgestorben. Seit 1956 werden in Zoos gezüchtete Wisente in Europa wiederangesiedelt.

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