News
Eulen- und Kolkrabenvoliere eröffnet
Sie ist gross, luftig und bietet Lebensraum für sieben verschiedene Vogelarten: die neue Eulen- und Kolkrabenvoliere im Natur- und Tierpark Goldau. Heute wurde die Voliere eröffnet.
Vor rund zwei Jahren zogen die Eulen und Kolkraben aus und wurden hinter den Kulissen des Tierparks untergebracht. Schon bald darauf war die alte Eulenschlucht verschwunden: Die Voliere, die bei ihrer Erstellung vor über 15 Jahren als Novum in der Zoowelt galt, war in die Jahre gekommen und dringend erneuerungsbedürftig.
So schnell der Abriss ging, so herausfordernd gestaltete sich der Bau der neuen Voliere. Im Frühling 2020 musste der Tierpark seine Tore aufgrund der Corona-Pandemie für einige Monate schliessen, benötigtes Material war nicht erhältlich und der Polier konnte nicht in die Schweiz einreisen. Zudem gab es viele bautechnische und logistische Herausforderungen, um die Vogelvoliere mitten im Bergsturzgebiet von Goldau zu bauen.
Spezialtiefbau und 2.6 Millionen Knoten
Die Voliere wurde so gebaut, dass sie die grossen Kräfte von Schneelasten, starken Stürmen und das Eigengewicht von Seilen und Netzen aushält. Als erstes wurden die insgesamt 66 Fundamente erstellt, die mit 236 Mikropfählen und einer Gesamtlänge von 1’636 Metern ins Erdreich gebohrt und verankert wurden. Im Sommer 2021 ging es dann in die Höhe; es wurden 25 Stützen montiert, die höchste mit stolzen 18 Metern Höhe.
Und dann nahm die Voliere richtig Form an: Die Tragseile wurden montiert, das Chromstahlnetz hochgezogen und befestigt. Kaum vorstellbar ist, dass das 2’900 m2 grosse Netz von Hand angeknüpft wurde – rund 2.6 Millionen Knoten wurden gesteckt. Die Montagezeit für diese Arbeiten dauerte rund 4 Monate oder 3’000 Stunden. Nachdem die Tierpark-Mitarbeitenden den Innenbereich gestaltet und bepflanzt hatten, durften Ende 2021 die Vögel in ihren neuen Lebensraum einziehen.
Eine neue Tierart und Fortpflanzung im Exil
Die Erneuerung der Anlage wurde genutzt, um den gesamten Volieren-Komplex zu erweitern. Es gibt darin vier Abteile: eines für die Kolkraben, eines für die Uhus, eines für Bartkauz, Waldohreule, Schleiereule und Waldkauz sowie ein Abteil für den Habichtskauz. Letzterer ist eine neue Eulenart für den Natur- und Tierpark Goldau, welcher sich nun am internationalen Habichtskauzprojekt zur Wiederansiedlung der seltenen Vögel beteiligen kann. Nachwuchs hat es bei den Habichtskäuzen bereits gegeben, als sie hinter den Kulissen einquartiert waren. Zwei Jungtiere erblickten in Goldau das Licht der Welt – eines davon konnte an den Zoo Zürich abgegeben werden, eines war für das Wiederansiedlungsprojekt in Österreich bestimmt.
Auch bei anderen Tierarten hat die Unterbringung im Exil zu Nachwuchs geführt: Die Kolkraben haben erfolgreich drei Jungtiere aufgezogen, somit konnte nun eine Gruppe von fünf Vögeln einziehen.
Bau dank grosszügigen Spenden
Heute wurde die Eulenvoliere feierlich eröffnet und eingeweiht. Nach spannenden Informationen zu den Eulen und zum Bau segnete der reformierte Pfarrer aus Goldau, Herr Pfarrer Heiniger, die Anlage im Beisein von geladenen Gästen. Zu diesen gehörten unter anderem die grosszügigen Spenderinnen und Spender, die zum Bau der rund CHF 3 Millionen teuren Anlage beigetragen haben.