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GV Natur- und Tierpark Goldau
Mit frischem Elan, der Ankunft von zwei Syrischen Braunbärinnen und wegweisenden Projekten blickte der Natur- und Tierpark Goldau auf sein Geschäftsjahr 2024/25 zurück. Daneben prägten ein solides finanzielles Ergebnis und der Auftakt zum 100-Jahr-Jubiläum die Generalversammlung vom 30. August.
Das Geschäftsjahr 2024/25 des Natur- und Tierparks Goldau stand im Zeichen des Wandels. Seit Mai 2024 amtet Katrina Wenger als Direktorin des Parks – und setzte bereits wichtige Akzente: von innovativen Bildungs- und Artenschutzprojekten über modernisierte Anlagen bis zu einem verbesserten Besuchserlebnis. Dies erfuhren die rund 140 Besucherinnen und Besucher an der diesjährigen der GV vom 30. August. «In den letzten 100 Jahren hat sich der Park enorm weiterentwickelt. Aktuell befinden wir uns mitten in einer Phase des Aufbruchs, wir haben grosse Ziele – insbesondere wollen wir den Bedürfnissen der Tiere bestmöglich gerecht werden. Mit modernen, naturnahen und abwechslungsreichen Anlagen optimieren wir auch das Besuchererlebnis», erläuterte Regula Straub, Vorstandspräsidentin des Natur- und Tierparks Goldau, zu Beginn der GV.
Stabile Zahlen, mehr Freiwillige
Trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen konnte der Park das Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis abschliessen. Wiederum besuchten rund 400’000 Besucherinnen und Besucher den Park. Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs von 204 auf 217 Personen, die aus 12 Nationen stammen. Ebenfalls stieg die Zahl der Freiwilligen, die den Park in unterschiedlichen Bereichen tatkräftig unterstützen. «Das ehrenamtliche Engagement zeigt, wie stark sich Menschen mit unserem Park und unserer sinnstiftenden Arbeit identifizieren wollen. Das freut uns enorm, ist doch die Freiwilligenarbeit ein zunehmend zentraler Pfeiler des Parks», betonte Katrina Wenger in ihrem Lagebericht.
Tierische Höhepunkte und Artenschutz-Erfolge
Im Fokus aller Park-Aktivitäten stehen stets die Tiere. Die Ankunft von Tamar und Dalia aus Georgien stellte deshalb im Berichtsjahr eines der Highlights dar. Die zwei Syrischen Braunbärinnen tragen im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) zum Erhalt ihrer gefährdeten Art bei. Die Hoffnung auf Jungbären im nächsten Berichtsjahr ist somit gross.
Auch Luchsweibchen Matra, das im Februar 2024 vom Tierpark Langenberg nach Goldau kam, brachte diesen Mai zwei Jungtiere zur Welt – der erste Luchsnachwuchs für den Natur- und Tierpark Goldau seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Ein freudiges Ereignis für den Park und die Besuchenden, aber auch ein bedeutender Beitrag zum europäischen Artenschutzprogramm (EEP).
Im März 2025 erhielt das Bartgeier-Paar Mascha und Hans ein frisch geschlüpftes Jungtier aus Tschechien zur Aufzucht, nachdem ihr eigenes Ei nicht befruchtet war. Das Bartgeierküken konnte diesen Frühling in Berchtesgaden ausgewildert werden, dies gemeinsam mit zwei weiteren Bartgeiern. Jede erfolgreiche Auswilderung ist ein Meilenstein für den Artenschutz und leistet einen wichtigen Beitrag zum Artenerhalt.
Investitionen für Tierwohl und Bildung
Im Zentrum der Investitionen stand das Tierwohl: So wurde der Bau einer neuen Wildschwein-Anlage initiiert, die Ende 2025 fertiggestellt wird. Die bisherige, 30-jährige Wildschwein-Anlage wird nach neusten Erkenntnissen der modernen und artgerechten Wildtierhaltung neugestaltet. Besuchende erfahren zukünftig Spannendes über die Lebensräume der Wildschweine, ihr Sozialverhalten wie auch ihre Rolle im Ökosystem und das Konfliktpotential dieser Tiere in landwirtschaftlichen Kulturflächen.
Neu bereichern im Hintergrund der Auffangstation eine Multifunktionsvoliere für grosse Wildvögel und eine Schildkrötenunterkunft den Park. «Mit diesen und vielen weiteren Massnahmen schaffen wir für unsere Tiere noch artgerechtere Lebensräume. Gleichzeitig können wir unseren grossen und kleinen Gästen viel zum Thema Biodiversität mitgeben», ergänzt Katrina Wenger.
Jubiläum, Auszeichnung und Park-Gastronomie
2025 feiert der Natur- und Tierpark Goldau sein 100-jähriges Bestehen. Im Berichtsjahr wurde das Jubiläum organisiert und die ersten Feierlichkeiten wurden dank grosszügiger Spenden erfolgreich durchgeführt. Eine besondere Ehre erteilte die Schweizerische Post: Zum 100-jährigen Bestehen des Natur- und Tierparks Goldau lancierte sie eine Sonderbriefmarke. Das Motiv zeigt einen fliegenden Bartgeier – ein Symbol für die erfolgreiche Wiederansiedlung des Greifvogels und für die wichtige Arbeit, die der Park im Artenschutz für den Bartgeier leistet.
Eine grundlegende Optimierung erfuhr die Park-Gastronomie im Berichtsjahr: Ende 2024 lancierte das Restaurant BUBO beim Parkeingang eine abwechslungsreiche und familienfreundliche Menükarte mit Tagesmenüs und italienischen Klassikern wie Pinsa und Pasta. Das Restaurant ist täglich von 8.30 bis 19 Uhr (im Winter bis 18 Uhr) geöffnet, für einen Besuch ist kein Ticket für den Park nötig.
Im November 2024 erhielt der Natur- und Tierpark Goldau den Schwyz Tourismus Award. Ausgezeichnet wurde er für sein fast 100-jähriges Engagement in den Bereichen familienfreundliche Umwelterlebnisse, kombiniert mit Artenschutz und Naturbildung.
Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt
An der diesjährigen GV wurde klar: Der Vorstand und die Direktion des Natur- und Tierparks Goldau haben viel vor. Mit einem strategischen Entwicklungsprozess, der Vision, Mission und Masterplan umfasst, werden nun die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt. Das Hauptziel bleibt gemäss Regula Straub klar: «Wir sind ein moderner Tierpark, der den Natur- und Artenschutz, die Bildung und Forschung konsequent vorantreibt und in den Fokus seiner täglichen Arbeit stellt. Dass wir dies dank dem grossen Engagement unserer Mitarbeitenden sowie dank der Unterstützung unserer Gäste, der Bevölkerung sowie unserer zahlreichen Gönner:innen und Mitglieder machen dürfen, ist für uns ein grosses Zeichen der Anerkennung.»